Stadt schlägt falschen Weg ein: Wilhelmshöhe-Nord und die Machbarkeitsstudie

In Freudenberg tagte am 6. Februar der Ausschuss für Stadtentwicklung, Kultur und Touristik. Unter anderem wurde gegen die Stimmen von AL und Grüne eine Machbarkeitsstudie zur Gewerbeflächenerschließung in Auftrag gegeben. Wer der Bürgerversammlung vom 24. Januar beigewohnt hat oder die Berichterstattung dazu verfolgt hat, konnte unschwer erkennen, dass sich der überwiegende Bürgerwille – nicht nur in Büschergrund und Bühl – gegen die Realisierung des Gewerbegebiets auf dem Ischeroth ausspricht. Die von der Stadtverwaltung und dem Ingenieurbüro vorgestellten Pläne haben hieran nichts geändert, im Gegenteil. Auch die Waldgenossenschaften, deren Grundstücke für das Gewerbegebiet benötigt würden, haben sich bislang nicht mit der Stadtverwaltung auf einen Verkauf einigen können und stehen dem Vernehmen nach dem Vorhaben weiterhin ablehnend gegenüber.

Nun fragen wir uns, warum soll eine Machbarkeitsstudie für einen fünfstelligen Betrag in Auftrag gegeben werden? Sollte es zu keinem Grunderwerb auf dem Ischeroth kommen, wäre das Geld zum Fenster hinaus geworfen!

Wir Grünen sind weiterhin gegen ein Gewerbegebiet auf dem Ischeroth. Sollte tatsächlich ein Bedarf an Gewerbeflächen bestehen, kann dieser mit der Erweiterung eines der vorhandenen Gebiete geschehen.

Die viel wichtigere Frage lautet jedoch nicht, wo und wie groß ein Gewerbegebiet gebaut werden kann. Wir müssen uns alle die Frage stellen, ob die fortschreitende Flächenversiegelung und Landschaftszerstörung der richtige Weg für die Stadt Freudenberg ist. Das von uns angestoßene und vom Rat mit großer Mehrheit beschlossene Leitbild, dessen Prozess noch nicht abgeschlossen ist, wird der Wegweiser für die Entwicklung unserer schönen Stadt sein. Einschneidende Veränderungen wie ein neues Gewerbegebiet müssen mit dem Leitbild in Einklang gebracht werden. Vor dem Abschluss des Leitbildprozesses Fakten zu schaffen, ist der falsche Weg.

Wir Grünen möchten hierzu Denkanstöße geben: Welche Alternativen hat die Stadt, mit dem Ischeroth umzugehen? Kann der Wald auf andere Weise vermarktet werden, ohne ihn zu zerstören? Gibt es Möglichkeiten, den sanften Tourismus auf dem Ischeroth zu fördern?

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